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OCPP-Broker vs. integrierte CPMS-Schnittstelle – was Betreibende von Ladestationen heute wirklich brauchen

Die Elektromobilität wächst rasant und mit ihr die Anforderungen an den Betrieb und die Verwaltung der Ladeinfrastruktur. Sicherheitsfragen werden immer wichtiger, wodurch sich technische Standards wie das Open Charge Point Protocol (OCPP) kontinuierlich weiterentwickeln. Betreiber:innen der Ladeinfrastruktur – ob Stadtwerke, Full-Service-Anbieter oder OEM – stehen vor der Herausforderung, diese komplexen Systemlandschaften effizient zu beherrschen. Welche Lösung ist aktuell die Beste? Gibt es bereits eine neue Version? Benötigen wir noch weitere Systeme für mehr Sicherheit?
Viele CPOs fragen sich derzeit: Ist der klassische Plattformansatz noch zeitgemäß – oder bietet der OCPP-Broker als neue Methode echte Vorteile? Die Idee dahinter: mehr Flexibilität in komplexen Ladeinfrastruktur-Setups. Doch zusätzliche Anbindungen bringen nicht nur weitere Funktionen, sondern auch potenzielle Störquellen ins System – technisch sowie in Sicherheitsfragen.
Deshalb stellt sich vor allem die Frage: Ist mit den steigenden Anforderungen an die Verwaltung von Ladeinfrastruktur der externe OCPP-Broker eine echte Alternative? Oder bleiben integrierte Lösungen der stabilere und effizientere Weg für den Betrieb von Ladeinfrastruktur?
Was ist ein OCPP-Broker – und wo liegen seine Grenzen?
Um dem Thema gerecht werden zu können, vorab ein kurzer Deep Dive in die Funktionsweise eines OCPP-Brokers. Er übernimmt in einem Ladeinfrastruktur-Setup eine zentrale Rolle: Der OCPP-Broker dient als Vermittlungsinstanz, die Nachrichten zwischen Ladepunkten und verschiedenen Systemen weiterleitet, beispielsweise zur Steuerung oder Abrechnung. Vor allem in heterogenen Systemlandschaften, in denen viele Systemtypen – wie z. B. KI-Systeme, Abrechnungssysteme, CPMS, DateWareHouse u. v. m. – aufeinandertreffen und angebunden werden müssen, soll der OCPP-Broker für Interoperabilität und Flexibilität sorgen.
Der kleine Bruder des OCPP-Broker ist der OCPP-Proxy. Er dient als Middleware zwischen Ladestationen, einem Spezialsystem (z.B. für Lastmanagement) und einem CPMS-Backend. Der Proxy leitet dabei bidirektional z.B. OCPP-Befehle für Smart Charging nur an das Lastmanagement-System und alle anderen Nachrichten gehen unverändert an das CPMS. Ein Proxy selbst ist ebenso wie ein Broker kein offizieller OCPP-Teilnehmer, sondern ein technischer Vermittler.
Typische Funktionen eines OCPP-Brokers:
- Multi-Backend-Support: Gleichzeitige Anbindung verschiedener Systeme.
- Interoperabilität: Unterstützung unterschiedlicher Protokoll-Versionen (z. B. OCPP 1.5, 1.6, 2.0.1) und kann Nachrichten bspw. im MQTT-Protokoll weiterleiten.
- Routing-Funktionen: Steuerung des Datenverkehrs zwischen Ladepunkten und Backends.
Doch diese Vorteile haben ihren Preis. Der Einsatz eines separaten OCPP-Brokers bedeutet:
- Technischer Overhead: Eine zusätzliche Kommunikationsinstanz führt zu erhöhter Systemkomplexität.
- Kein Single Source of Truth: Daten sind über mehrere Systeme verteilt, was Auswertungen und Analysen erschwert.
- Zusätzliche Fehlerquellen: Der Broker selbst wird zu einem potenziellen Point-of-Failure im Gesamtsystem.
- Extra Vertrag & SLA: Anbieter für OCPP-Broker sind häufig Start-ups, die noch kaum Erfahrung auf dem E-Mobility-Markt haben. Eine Bindung kann hier riskant werden.
- Mehr Verwaltungsaufwand: Betreiber:innen müssen nicht nur ihre Ladeinfrastruktur und das Backend managen, sondern auch den Broker selbst – Wartung, Monitoring, Security: alles doppelt.
In a nutshell
Was ist OCPP?
Das Open Charge Point Protocol (OCPP) ist ein weltweit genutzter und herstellerunabhängiger Standard für die Kommunikation zwischen Ladepunkten und Charge Point Management Systemen (CPMS). Es gewährleistet Interoperabilität und Kompatibilität – unabhängig vom Anbieter. Die aktuellste, aber noch weitgehend ungenutzte Protokoll-Version ist OCPP 2.1, sie folgt auf 2.0.1, 1.6, 1.5 und 1.2. Verwaltet wird das Ganze von der Open Charge Alliance (OCA) – übrigens mit aktiver Beteiligung seitens chargecloud.
chargecloud: Der bessere OCPP-Broker? Alles aus einer Hand!
Wie wir gesehen haben, bringt der Einsatz eines separaten OCPP-Brokers zwei wesentliche Herausforderungen mit sich: eine erhöhte Komplexität im Gesamtsystem und eine zusätzliche potenzielle Fehlerquelle in einem sensiblen Umfeld. Wer Ladeinfrastruktur heute zukunftssicher und effizient betreiben möchte, braucht mehr als nur eine technische Vermittlungsinstanz – eine skalierbare Komplettlösung für das gesamte Spektrum der E-Mobility Use Cases. Das Prinzip heißt: nahtlose Prozesse ohne Systembrüche. Genau hier setzt chargecloud an: Die integrierte Plattform vereint alle wichtigen Funktionen, die für den Betrieb und die Verwaltung von Ladeinfrastruktur erforderlich sind.
Ein wichtiger Bestandteil ist das Charge Point Management System (CPMS), das neben einer vollwertigen OCPP-Broker-Integration auch Funktionen wie Monitoring, Diagnose, Fernwartung, automatische Firmware-Updates sowie eRoaming bündelt. Darüber hinaus arbeitet der OCPP-Broker via Schnittstelle reibungslos mit den smarten Funktionen unserer Marketplace Partner zusammen: etwa der Predictive Maintanance KI von Evailable, dem Smart Charging von RiDERgy oder über Live-Daten für National Access Points (gemäß AFIR-Vorgaben). Auch Abrechnungsprozesse – inklusive Tariflogik, Vertragszuordnung und Gültigkeiten – sind vollständig in die Plattform integriert und entsprechen den eichrechtlichen Anforderungen.
Betreiber:innen profitieren von einer Lösung, die technische Stabilität mit operativer Effizienz verbindet, minimieren den Aufwand für Integrationen und können ihre Ladeinfrastruktur mit deutlich geringerem Risiko skalieren.
Betreiber:innen profitieren von einer integrierten Plattform wie chargecloud, weil:
- Die Verwaltung vereinfacht wird. Ein zusätzlicher OCPP-Broker ist nicht notwendig.
- Die zentralen Funktionen in einer Plattform zusammenlaufen. Kommunikation, Monitoring, Abrechnung, Roaming, Flotten- und Partnermanagement greifen nahtlos ineinander.
- Alle gängige Protokolle unterstützt werden. Ladepunkte lassen sich direkt über OCPP 1.5, 1.6 oder 2.0.1 anbinden.
- Die offene Architektur Flexibilität sichert. Betreiber:innen bleiben unabhängig in der Wahl ihrer Hardware und Partnerlösungen – über den Marketplace lassen sich zusätzliche geprüfte Dienstleistungen einfach integrieren.
- Die Zahl der potenziellen Fehlerquellen sinkt. Weniger Schnittstellen bedeuten weniger Risiken im Betrieb und höhere Ausfallsicherheit.
- Eichrechtskonformität gewährleistet ist. Seit fast 10 Jahren auf dem Markt etabliert.
- Der administrative Aufwand reduziert wird. Der Betrieb wird effizienter und planbarer.
In a nutshell
Eine Lösung – alle Use Cases
chargecloud ist weit mehr als CPMS und OCPP-Broker: das integrierte Software-Ökosystem, das seit 2016 für Sicherheit, Skalierbarkeit und operative Effizienz in der E-Mobility steht, ist die Komplettlösung für alle E-Mobility Use Cases.
Skalierbarkeit trifft Sicherheit: die technische Perspektive
Leistungsfähige Ladeinfrastruktur muss mit dem Betrieb wachsen können – ohne dabei an Stabilität oder Effizienz einzubüßen. Die cloud-basierte Architektur von chargecloud ist darauf ausgelegt, den Betrieb von Ladepunkten in unterschiedlichsten Netzgrößen zuverlässig zu unterstützen.
Ob zehn Ladepunkte oder mehrere tausend – die Performance bleibt stabil, da keine zusätzlichen Kommunikationsschichten den Datenfluss ausbremsen. Durch den Verzicht auf externe Broker sinken Latenzzeiten spürbar, und die Systemstabilität steigt.
Gleichzeitig bleibt die Lösung flexibel und unabhängig, es gibt keinen Lock-in-Effekt: Denn eine Migration auf ein eigenes System ist problemlos möglich, ohne SIM-Karten oder QR-Codes austauschen zu müssen. Dank der modularen Architektur lässt sich der OCPP-Broker von chargecloud weiterhin eigenständig nutzen – mit den Vorteilen von Stabilität, niedrigen Kosten und hoher Skalierbarkeit. So profitieren CPOs dennoch von der langjährigen Erfahrung von chargecloud: Seit 2016 im Markt, erprobte Systeme und deutlich stabiler als viele junge Start-up-Lösungen.
Technische Vorteile im Überblick:
- Skalierbare Architektur: Stabil vom Einzelpunkt bis zum großen europäischen Ladepark.
- Direkte Kommunikation: Keine Zwischeninstanzen – geringe Latenz, weniger Ausfälle.
- Flexible Anbindung: WLAN, LAN und M2M mit sicheren, robusten SIM-Karten.
- Zukunftssichere SIM-Integration: Multi-Provider-Setup in Planung.
- Sicheres Hosting: DSGVO-konform & zertifiziert – keine Extra-Absicherung nötig.
- Lastmanagement ready: Smart Charging API z. B. für RiDERGY – dynamisch & zentral steuerbar.
- Predictive Maintenance: OCPP-Rohdaten als Stream für wie Evailable.
In a nutshell
Cloud-basierte Systeme – ein technischer Vorsprung
chargecloud reduziert Betriebsaufwand und Systemkomplexität, indem die skalierbare SaaS-Plattform zuverlässig in alles Use Cases performt. Vom kleinen CPO bis zum europaweit agierenden Full-Service-Anbieter – ganz ohne externe Kommunikationsschichten.
Wann ist ein externer OCPP-Broker sinnvoll – und wann nicht?
Der Einsatz eines OCPP-Brokers kann in bestimmten Konstellationen eine vernünftige Option sein – etwa dann, wenn historisch gewachsene IT-Strukturen bereits mehrere Backend-Systeme beinhalten oder verschiedene Anbieter parallel getestet werden. Langfristig bringt dieses Modell jedoch strukturelle Nachteile mit sich. Jeder zusätzliche Layer im System erhöht die Komplexität, die Fehleranfälligkeit und den Abstimmungsbedarf – technisch und organisatorisch.
Besonders bei der Skalierung zeigen sich die Schwächen: Unterschiedliche Systemkomponenten müssen koordiniert und gepflegt werden, was zu höherem Aufwand und gesteigerter Abhängigkeit von weiteren Dienstleistern führen kann. Zudem wird die konsistente Abbildung von verschiedenen Prozessen – etwa bei der Abrechnung oder der technischen Steuerung – erschwert, wenn diese über mehrere Systeme verteilt sind.
Integrierte Lösungen wie chargecloud vermeiden genau diese Brüche. Sie bieten eine aufeinander abgestimmte Daten- und Steuerungsbasis, die alle zentralen Funktionen bündelt – von der Kommunikation zwischen Ladeinfrastruktur und Betriebssystem (OCPP-Broker) über Smart-Charging-Anbindung bis hin zur Analyse und Steuerung. Für Betreiber:innen, die effizient skalieren und auf stabile Strukturen setzen möchten, ist eine durchgängig integrierte Architektur deshalb in vielen Fällen die nachhaltigere Wahl.
In a nutshell
Integriert statt aufwendig
Ein externer OCPP-Broker eignet sich vor allem als temporäre Lösung bei komplexen, gewachsenen Systemstrukturen. Wer Ladeinfrastruktur effizient, wirtschaftlich und nachhaltig betreiben will, setzt auf eine Komplettlösung mit integriertem OCPP-Broker, wie chargecloud.